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Innere Unruhe

Praxis für Hypnose Hamburg

Dr. phil. Elmar Basse

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Innere Unruhe

Wie oben schon beschrieben wurde, neigen Menschen oft dazu, die Probleme, die sie haben, in ihrem Kopf zu lokalisieren. Ob Trauer, Angst, Wut oder Ärger, belastende Erinnerungen, Sorgen, Kummer und anderes mehr … all das scheint „im Kopf“ zu sein.


Wenn der nur anders denken könnte oder anders fühlen könnte – aber er scheint kaum imstande zu sein, „seine“ Probleme selbst zu lösen, sondern wirkt vielmehr als Opfer von all dem, was ihn belastet. Es will ihm einfach nicht gelingen, sich an seinem eigenen Schopf aus dem Sumpf herauszuziehen.


Nicht dass es nicht viele Hilfsmittel gäbe, die ihm angeboten werden. Er soll die Kindheit aufarbeiten, sich mit dem inneren Kind aussöhnen, seine Glaubenssätze ändern, soll im „Jetzt“, im Augenblick leben, achtsam sein und vieles mehr … … die Liste lässt sich fortsetzen, sie wird immer wieder ergänzt durch vielfältigste neue Angebote, die „auf den Markt geworfen werden“.


Die „Kunden“ dieser Angebote, die sie aus ihrer inneren Not oft verzweifelt ausprobieren, erleben sie leider nicht immer als hilfreich. Ihr „Kopf“ scheint es irgendwie nicht zu schaffen, diese Hilfsmittel umzusetzen, sodass es wirklich heilsam wäre. Er sieht sich geradezu überfordert und verzweifelt noch mehr an sich selbst.


Er stolpert meistens schon dabei, den ersten Schritt überhaupt gehen zu können, der aber die Voraussetzung ist, die Hilfsmittel wirklich nutzen zu können: nämlich den Geist zur Ruhe zu bringen. Wenn die Gedanken und Gefühle nämlich permanent in ihm rasen, kann es dem Menschen kaum gelingen, das zu nutzende Hilfsmittel, welcher Art auch immer es sei, irgendwie nützlich anzuwenden.


Kaum hat er nämlich damit begonnen, sich den Gedanken und Emotionen, die sich in ihm abspielen, in Eigenarbeit zuzuwenden, drohen sie schon davonzurasen. Die innere Spannung, die in ihm besteht, hindert ihn, bei sich selbst zu bleiben.


Es ist dann verführerisch, stattdessen auf das Smartphone zu schauen, sich mit anderen auszutauschen, irgendwie sich selbst abzulenken – es gelingt den meisten viel leichter, gerade nicht „in sich zu schauen“, also nicht nach innen zu schauen, sondern in die äußere Welt. Dort findet hinreichend Ablenkung statt, sodass man leichter „runterkommt“.


Nicht dass es nicht hilfreich wäre, beispielsweise Sport zu treiben, um einen Problemzustand zu unterbrechen. Dabei kann der Stress aufgelöst werden, der sich im Menschen aufgestaut hat. Sich mit anderen Menschen treffen, Musik hören oder machen, einfach nur spazieren gehen – all das hat sich als hilfreich erwiesen und wird therapeutisch empfohlen. Es sind Selbstentlastungsprozesse, mit denen man „den Kopf freibekommt“.


Nur muss man die Ausgangsidee betrachten, die ich eingangs angeführt habe:


- Man hat zunächst die Meinung von sich, dass die eigenen Probleme ihren Ursprung „im Kopf“ haben würden.


- Um die Probleme lösen zu können, müsste man sich dem Kopf zuwenden und findet viele Angebote, wie das wohl zu machen sei.


- In der konkreten Anwendung droht man jedoch nicht selten zu scheitern. Der Kopf, der von dem Problem schon gestresst ist, kann das Angebot schwer nutzen, er ist schon selbst zu sehr am Limit, als dass er sich „konzentrieren“ könnte.


- Dann droht jedoch die „Fluchtreaktion“ in die Außenwelt hinein. Man lenkt sich also lieber ab, statt die Hilfsmittel weiter zu nutzen, die man vorher anwenden wollte.


Es ist nicht ganz unähnlich, wie wenn man einer lästigen Arbeit, z.B. den eigenen Keller aufräumen, dadurch zu entfliehen neigt, dass man etwas anderes macht. Man lenkt sich dann erfolgreich ab, nur der Keller bleibt unaufgeräumt.

 

Um nicht missverstanden zu werden: Ich halte es für äußerst hilfreich, Problemzustände dadurch zu lösen, dass man dafür Sorge trägt, dass Energie neu zu fließen beginnt. Statt sich in ein Problem zu verbeißen, mit dem man einfach nicht weiterkommt, ist es oftmals geradezu nötig, dass man erst mal innehält, einen Problemprozess unterbricht, um sich aus der Erstarrung zu lösen und neue Wege erkennen zu können.


Das ist keine „Fluchtreaktion“, sondern stattdessen ein wichtiger Schritt, um Probleme lösen zu können.


Zu einer Flucht droht es nur dann zu werden, wenn es bloß als Ablenkung dient, weil man mit etwas nicht weiterkommt und sich ihm nicht mehr zuwenden will.


Diese Flucht ist jedoch sehr verständlich, weil viele von den Hilfsmitteln, die immer wieder in Umlauf sind, ihren Zweck nicht erfüllen können und das Scheitern eingebaut ist. Denn sie setzen schon das voraus, was mit ihnen erreicht werden soll: eine Art von innerer Ruhe, eine Art des Loslassens bislang störender mentaler Prozesse, um neue Wege gehen zu können.


Natürlich könnte man achtsam sein … ja wenn man nicht so angespannt wäre. Natürlich gibt es Übungen, mit denen man das erreichen kann … ja wenn man auch die Ausdauer hätte, um sie wirklich zu praktizieren.


Hinzu kommt noch der Glaubenssatz, der sich größter Beliebtheit erfreut und als Gesetz betrachtet wird: dass man nicht nicht denken könne. Man müsse ständig Gedanken haben, es würde gar nicht anders gehen.


Nun, wenn das tatsächlich so wäre, gäbe es gar keine Möglichkeit, Tranceprozesse einzuleiten, jedenfalls keine Tiefenhypnose. Aber die Wege des Loslassens, die ich Klienten anbiete, können schon binnen Minuten greifen, und jeder kann für sich erproben, dass es ihm durchaus möglich ist, den inneren Computer herunterzufahren, und zwar schnell und effektiv.



Das geschieht jedoch nicht „im Kopf“, dafür braucht es den ganzen Menschen.


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