Tel.: 040 33 31 33 61 u. 0157 58284631    elmar.basse@t-online.de   |  Dr. phil. Elmar Basse | Colonnaden 5 | 20354 Hamburg | Hypnosetherapeut | Heilpraktiker für Psychotherapie

Problemzustand

Praxis für Hypnose Hamburg

Dr. phil. Elmar Basse

Kontakt | Menü | Kosten | Themen

Der Problemzustand

Problemzustand und Zielfixierung


Der Mensch verfügt über Selbstheilungskräfte – das meiste, was uns Menschen plagt, geht schon bald von selber weg, man muss nur etwas abwarten. Manches aber bleibt bestehen und erzeugt dann Leidensdruck.


Die Belastung durch das Leiden führt uns Menschen von selbst dazu, dieses Leiden loswerden zu wollen. Wir kämpfen dann oftmals dagegen an und neigen unbewusst dazu, uns auf dieses Ziel zu fixieren, von dem Leiden frei zu werden. Treffen wir dabei auf Widerstand – das Symptom verschwindet nicht oder bessert sich nur wenig –, tendieren wir typischerweise dazu, unsere Anstrengung zu vergrößern.


Das gilt nicht allein für den Heilungsbereich. Einerseits ist kaum zu leugnen, dass wir mit größerem Einsatzwillen die Hindernisse oft überwinden, die uns das Leben entgegenstellt. Wir strengen uns eben deutlich mehr an und gelangen so doch ans Ziel.


Ebenso gilt aber auch, dass Menschen sich manchmal zu sehr bemühen und dabei zu verkrampfen drohen. Sie machen dann immer nur „mehr vom Gleichen“, ohne dem Ziel näher zu kommen. In der Fixierung auf das Ziel geht Kreativität verloren, neue Wege entdecken zu können.



Innehalten


Der erste, durchaus schwierige Schritt ist es immer, etwas zu stoppen, wenn es uns nicht weiterbringt. Es ist sinnvoll, sich zu bemühen und sich selbst zu engagieren, doch irgendwann kann sichtbar werden, dass es auf diese Weise nicht geht.


Menschen kommen oft in diesem Zustand zu mir in die Hypnosebehandlung: Sie leiden sehr an ihren Symptomen, bekommen sie aber einfach nicht weg. Entweder sind sie noch damit beschäftigt, ihre eigenen Heilungsversuche einfach immer fortzusetzen, obwohl sie erkennbar das Ziel verfehlen. Oder sie sind schon wie erstarrt:


Das Bisherige klappt einfach nicht, was zu einer Blockade führt, die sich so umschreiben lässt: „Ich kann einfach nichts daran machen, ich habe schon alles ausprobiert … Wenn ich wüsste, was ich habe und wie ich damit umgehen soll, wäre ich nicht zu Ihnen gekommen.“


Ich nenne das den „Problemzustand“: Psyche und Körper sind angespannt, auch wenn der Mensch es selbst nicht spürt. Denn diese Spannung ist kein Schmerz, oft ist sie sogar durchaus gewohnt und man hält sie für normal, wenn darauf angesprochen wird.


Erkennbar wird sie jedoch für mich als erhöhte Muskelspannung, angespannte flache Atmung sowie Wandern der Gedanken (das sich zwar nicht sehen lässt, aber sich zu erkennen gibt).


Ermuntert man Menschen in diesem Zustand, neue Wege zu erproben und mit Ideen zu experimentieren, um neue Lösungsansätze zu finden, wird man eher auf Abwehr stoßen. Der Mensch in seinem Problemzustand kann sich dafür nur schwerlich öffnen.


Ein erster, wichtiger Heilungsschritt in der Hypnosetherapie besteht dementsprechend darin, den Problemzustand zu beheben und den Menschen aus ihm zu befreien.


Der Weg dorthin heißt „Loslassen“. Das heißt nicht einfach, sich zu entspannen. Vielmehr geht es hier darum, dass man das angestrebte Ziel, das man ja nicht erreichen konnte, erst einmal beiseitestellt. Der Zielzustand der Hypnosearbeit lautet also zusammengefasst: „nichts denken, nichts wollen und nichts müssen“.


Viele Menschen würden entgegnen, dass das doch gar nicht möglich sei. Der entsprechende Glaubenssatz lautet, dass man nicht nicht denken könne. Man habe ständig Gedanken im Kopf, dauernd würde man nachdenken.


Dem ist allerdings nicht so. Wohl jeder kennt den Zustand des Flows, in dem etwas von selber läuft. Man geht in dem Erleben auf oder in einer Handlungsweise. Manche erleben das beim Joggen; andere wenn sie etwas reparieren; oder anderen Menschen helfen und dabei von sich selbst absehen; wenn in einer Notsituation schnelles Handeln erforderlich ist; in einer zärtlichen Umarmung oder auch im sexuellen Erleben oder ganz anderen Situationen.


Nichts gilt dabei natürlich für jeden, Menschen sind hier sehr verschieden. Vor allem sind die Flow-Zustände für viele nur sehr selten vorhanden und auch nicht lang anhaltend. Außerdem fehlen sie gerade dann, wenn der Problemzustand eintritt und der Mensch Symptome bekämpft.


Die energetische Tiefenhypnose ist von mir entwickelt worden, um gerade dann von Nutzen zu sein, wenn sie wirklich benötigt wird: in der Befreiung eines Menschen aus der Sackgassen-Situation.


Indem im „Nicht denken, nicht wollen, nicht müssen“ das bisherige Handlungsziel erst mal beiseitegestellt werden kann, ist es nicht so, dass es verschwindet. Es ist immer noch vorhanden, aber es wird nicht mehr fixiert.


„Fixieren“ heißt dabei ganz wörtlich so etwas wie „Anstarren“, wobei es im Grunde umgekehrt ist: Der betroffene Mensch ist nämlich gefangen in seiner Fixierung auf das Ziel, sodass es ihm einfach nicht mehr gelingt, links und rechts vom Ziel zu schauen und andere Wege entdecken zu können.


Die bisherige Zielfixierung lässt uns immer das Gleiche machen. Dass es andere Wege gibt, können wir erst dann entdecken, wenn die Fixierung aufgelöst wird. Jetzt können wir wieder durchatmen und die Situation neu betrachten. Wie wichtig das ist, weiß nämlich jeder, dem die Redensart vertraut ist, dass man „hinterher schlauer sei“.


Wir stehen zum Beispiel vor einer Prüfung und obwohl wir das Wissen besitzen, das in der Prüfung abgefragt wird, kann es trotzdem dazu kommen, dass wir die richtige Antwort nicht finden – aber 20 Minuten später, wenn die Prüfung schon vorbei ist, fällt es uns plötzlich wieder ein. Wo kommt es her? Es war immer da, doch wir selber waren blockiert und konnten es nicht abrufen.


Oder das Beispiel „Schlagfertigkeit“: Hinterher, wenn alles vorbei ist, fällt uns unversehens ein, was wir hätten sagen können. Aber als es gerade drauf ankam, haben uns die Worte gefehlt, weil wir im Problemzustand waren.


Menschen haben Kompetenzen, sie verfügen über Ressourcen, die sie aber oft nicht aktivieren, weil sie in Blockaden geraten. Das Innehalten befreit sie daraus. Energie kann wieder fließen, wir sehen die Welt mit anderen Augen und erkennen neue Wege.




Share by: