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Schutzengel-Hypnose

Praxis für Hypnose Hamburg

Dr. phil. Elmar Basse

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Schutzengel-Hypnose

Auf hypnosetherapeutischem Weg kann man Patienten anleiten, Vorstellungen in sich entstehen zu lassen. Das erfolgt meistenteils so, dass in der einen oder anderen Weise Visualisierungen entstehen sollen.


Eine solche Vorstellung, die im Patienten entstehen kann, ist die eines Schutzengels: Der Hypnosetherapeut regt dazu an, den Schutzengel innerlich entstehen zu lassen.


Warum sollte man das tun? Vielleicht hat ein Patient Angst, vor einer bestimmten Situation oder aber ganz allgemein. Zugleich sei er noch religiös. Dann könnte es ein Behandlungsziel sein, „dass der Hypnotiseur eine helfende und beruhigende Hilfsfigur in Form eines Schutzengels hypnotisch erzeugt“. Der Patient könnte dann, „zum Beispiel wenn er allein ist, mit dieser Figur in Verbindung treten“.1


Er wird dazu angeregt, seine „Wahrnehmung auf Erinnerungen zu lenken, in denen Sie in gefährlichen Situationen waren und diese glücklich ausgingen … so, als wäre hier ein Schutzengel an deiner Seite gewesen und hätte dich einfach beschützt …“


Wie der Autor zu Recht bemerkt, kennt jeder Mensch solche Beispiele, weswegen es meist auch nicht schwerfallen wird, solche Erinnerungen zu finden: „… dort, wo alles, trotz großer Gefahr, gut ausging … wo helfende Kräfte am Werk waren und dich einfach beschützten …“


Man kann den Patienten dann anleiten, das körperliche Schutzengelbild innerlich in sich entstehen zu lassen, d.h. ihn also zu visualisieren, ihn körperlich bei sich stehend zu fühlen, eine Wahrnehmung entstehen zu lassen, wie diese Präsenz des Schutzengels im eigenen Leben spürbar wird:


„Du kennst das Gefühl, wenn der Schutzengel dir hilft, es ist vergleichbar damit, dass dir ein Stein vom Herzen fällt und du froh bist, dass alles gut ausgegangen ist … nach dem Motto: Da habe ich ja noch einmal richtig Glück gehabt … Aber nun weißt du, dass es weniger das Glück war, es war eben dein dich in seine Obhut nehmender Schutzengel …“


Das therapeutische Ziel der Hypnose ist dann, dass „diese positive halluzinierte Gestalt nun ein fester Bestandteil der Person werden“ kann. „In Not-, Angst- oder auch Stresssituationen kann diese Gestalt schnell zu Hilfe gerufen werden und dem Menschen beistehen.“2


Die Schutzengel-Hypnose ist keine Fantasie-, aber auch keine Anderswelt-Reise. Von Ersterer unterscheidet sie, dass der Patient den Schutzengel als tatsächlichen Beistand, als einen wirklichen Helfer wahrnehmen kann (sofern die Hypnose wie gewünscht funktioniert). Es ist nicht so wie bei einer Fantasiereise, dass man sich im Klaren ist, dass es nur ein Fantasieprodukt ist.


Von der Anderswelt-Reise hingegen unterscheidet die Hypnose des Schutzengels, dass dieser nur als Suggestion existiert. Der Patient macht sich nicht auf den Weg, in die Anderswelt zu reisen und dort – vielleicht – einen Helfer zu treffen, sondern der Hypnotiseur suggeriert, dass es diesen Engel nun gebe.


Im Hinblick auf die Anderswelt-Reise kann die Schutzengel-Hypnose gleichwohl äußerst aufschlussreich sein:


Tatsächlich kennt wohl jeder Mensch eine Reihe von Situationen, in denen er „einfach Glück gehabt hat“. Jeder kann sich daran erinnern, wie er einmal in Gefahr war und „zum Glück“ alles gut ausgegangen ist, wo einem „ein Stein vom Herzen fiel“.


Man spricht dann häufig von seinem Schutzengel. Würde man jemanden allerdings fragen, ob er tatsächlich an Engel „glaube“, oder gar an Gott glauben würde, wäre die Antwort oft ein Nein. Doch was den „Schutzengel“ betrifft, würden viele Menschen wohl zögern, seine Existenz zu bestreiten. Jedenfalls wären sie vorsichtig, für sich in Abrede zu stellen, dass es ihren ganz eigenen, ihren persönlichen Schutzengel gebe.


Dahinter steckt vermutlich die Angst, er könne dann wirklich von ihnen verschwinden und sie ständen ohne ihn da.


Viele würden wahrscheinlich zögern, so etwas öffentlich auszusprechen. Es klingt zu sehr nach „Aberglauben“. Und der Zeitgeist des Materialimus stempelt das alles als Einbildung ab. Seine entschiedensten Vertreter müssen jedoch mit sich selber kämpfen, weil auch sie wohl kaum leugnen werden, dass sie Situationen erlebten, in denen sie so etwas erlebten, wie wenn sie einen Schutzengel hätten.


Hier lässt sich ein Kausalsatz verwenden, den ich der Scholastik entnehme: der Schluss von der Wirkung auf die Ursache. Also: dass es keine Wirkung ohne Ursache gibt.


Thomas von Aquin zitiert Paulus:


„‚Das Unsichtbare Gottes wird durch das, was geschaffen worden ist, als existierend der Vernunft erschlossen.‘ Dies wäre aber unrichtig, wenn die Geschöpfe nicht einmal das Allererste, was überhaupt an Gott erkannt werden kann, nämlich sein Dasein, dartäten.“3


„Wenn in einem Falle die Wirkung für uns klarer und bekannter vorliegt als die wirkende Ursache derselben, so gehen wir von der Wirkung her zur Kenntnis der betreffenden Ursache vor … und ist somit einmal eine Wirkung da, muss die Ursache schon vorher existiert haben. Also ist Gottes Dasein für uns erweisbar durch die Wirkungen, da sein Wesen uns unbekannt ist und somit ein Beweis a priori von vornherein ausgeschlossen erscheint.“4


Mit anderen Worten: Die Existenz des Schutzengels erschließt sich aus seinen Wirkungen. Wir schließen von Wirkung auf Ursache. Wir nehmen wahr, dass etwas geschieht, und finden die Ursache in des Schutzengels Wirken.


Der Materialismus schließt die Engel-Existenz aus, sieht sich dann aber herausgefordert, andere Ursachen anzugeben (oder das Thema zu ignorieren). Das wird ihm auch unschwer gelingen. Die Frage ist dann nur noch die, ob solche Erklärungen überzeugen oder sich als das erweisen, was sie auch mutmaßlich sind: Abwehrversuche des Materialismus.


Übrigens ist es natürlich so, dass wir auch Situationen kennen, in denen wir einfach „Pech gehabt haben“. Jeder kennt davon genug, außerdem kennt er auch solche Phasen, in denen „es nicht zu laufen scheint“, fast so, „als hätte sich alles gegen einen selbst verschworen“. Das sind „Pechsträhnen“, die jeder kennt.


Die materialistische Psychologie erklärt es als „sich selbst erfüllende Prophezeiung“: Wir erleben Negatives, weil wir das „falsche Mindset“ haben. Würden wir positiver denken, negative Gedanken entsorgen, dann würden wir auch anders erleben.


Jeder kann für sich selbst überprüfen, ob das überzeugend ist: Erklärt sich seine Pechsträhne so, dass er das „falsche Mindset“ hatte? Ist das wirklich überzeugend, in der subjektiven Erfahrung?


In der spirituellen, nichtmaterialistischen Sicht, in Anerkennung der Anderswelt, ist es hingegen folgendermaßen: Der Schutzengel – oder ein anderes helfendes Wesen – ist eben nicht immer da bzw. hat nicht immer die Kraft, alles Unheil abzuwenden.


Aus der Tatsache, dass wir krank werden, kann man schlechterdings nicht gut folgern, dass es keine Immunsystem gäbe. Es ist nur nicht immer ganz intakt, manchmal sind die Viren stärker.


Umso dringlicher ist es für uns, dass wir das Immunsystem schützen bzw., spirituell, uns mit Energie aufladen, die im Inneren heilbringend ist.




Anmerkungen:

1) Gerhard Schütz & Horst Freigang: Hypnolinguistik, Paderborn 2013, S. 93

2) a.a.O., S. 94 f.

3) Thomas von Aquin: Summa Theologica, Kindle, Pos. 1187

4) a.a.O., Pos. 1192


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