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Der Baumtest

Praxis für Hypnose Hamburg

Dr. phil. Elmar Basse

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Der Baumtest

Der Baumtest ist ein psychologischer Persönlichkeitstest, der von Charles Koch entwickelt wurde.


Die Versuchsperson wird gebeten, auf ein Papier einen Baum zu zeichnen, und zwar nicht einen bestimmten Baum, sondern eben einfach so einen, wie er der Versuchsperson in diesem Moment gerade in den Sinn kommen mag. Man kann ihr dazu einführend sagen: „Zeichnen Sie bitte einmal einen Baum, irgendeinen Baum, wie Sie eben wollen.“


Der daraufhin gezeichnete Baum ist dann nämlich nichts Zufälliges – er drückt die unbewussten Entscheidungen aus, die von der Person getroffen wurden – indem sie unbewusst entschied, gerade genau eben so einen und keinen anderen Baum zu zeichnen. Er veranschaulicht auf diese Weise ihren inneren Prozess und sagt so über sie selbst etwas aus.


In der Deutung des gezeichneten Baums bezieht man sich erst mal nur auf diesen selbst – ähnlich wie man z.B. auch sonst eine Bildinterpretation vornehmen würde (eine werkimmanente Deutung). Ob und in welchem genauen Sinne er etwas über den jeweiligen Menschen aussagt, der den Baum gezeichnet hat, steht zunächst nicht im Vordergrund.


Der im Baumtest gezeichnete Baum wird vom Interpreten erfasst und er sammelt Einfälle, die sich in ihm dazu einstellen können. Die Deutung besteht letztlich immer darin, etwas Bestehendes, Vorliegendes, mit etwas anderem in Beziehung zu setzen, verschiedene Ebenen in Verbindung zu bringen: x steht dann für y.


Je vertrauter der Interpret mit den verschiedenen Ebenen ist, desto mehr ist er in der Lage, Verbindungslinien zu erkennen und fruchtbare Assoziationen zu knüpfen (zur Veranschaulichung kann das Muster einer Bildinterpretation dienen).


Je besser sich der Interpret mit der Beschaffenheit von Bäumen auskennt, desto mehr Details des gezeichneten Baums kann er dann auch deutend erfassen und ihnen eine Bedeutung geben. Indem er diesen einen Baum deutet, deutet er in Wirklichkeit aber die jeweilige Versuchsperson, die den Baum in der Zeichnung erschuf. Je mehr er daher als Interpret auch über die menschliche Seele weiß, also ein Menschenkenner ist, desto mehr Bezüge kann er erzeugen.


Die eigentlich wichtige Frage ist aber stets, was der jeweils gezeichnete Baum über die Person aussagt, die den Baum gezeichnet hat.


Dazu wird die Deutung des Baums der Versuchsperson präsentiert, um ihr die Möglichkeit zu geben, für sich selber festzustellen, inwieweit sie sich in dieser Deutung selber wiederzuerkennen vermag. Dabei bedeutet Wiedererkennen, dass ein Wissen, das implizit war, nun an die Oberfläche kommt, gemäß dem Prinzip von Sigmund Freud, dass das, was Es war, Ich werden solle, das Unbewusste bewusst werden solle.


Mithilfe der Deutung des gezeichneten Baums kann sich das Bild des Menschen entwickeln, das er selber in sich trägt. Er kann so also dahin gelangen, etwas über sich selbst zu erfahren. Das ist der Weg der Selbsterkenntnis: das innere Betriebssystem verstehen zu lernen.


Entstehung des Baumtests:

Die Idee zu dem Baumtest entstand, als der Psychologe Charles Koch eines Tages einer Frau zuschaute, die gerade einen Baum zeichnete und dazu noch einen Korb, in dem fünf rote Äpfel lagen. Auf Nachfrage stellte sich dann heraus, dass die Frau fünf Kinder besaß.


Dadurch neugierig geworden, entwickelte Koch seinen Test, erprobte ihn an vielen Menschen und die Ergebnisse waren verblüffend. Nur anhand der Baumzeichnung ließen sich Analysen erstellen, in denen sich die einzelnen Menschen einerseits selbst wiedererkannten, andererseits sich in neuem Licht sehen konnten und Aha-Erlebnisse hatten.


Man könnte sich natürlich fragen, warum es gerade ein Baum sein soll, den die Versuchsperson zeichnen soll. Tatsächlich experimentierte man damit, Schiffe, Häuser und andere Objekte von den Menschen zeichnen zu lassen, doch ohne einen solchen Erfolg, wie der Baumtest ihn erbrachte.


Denn der Baum ist anscheinend ein Wesen, das auf eine besondere Weise mit uns in Verbindung steht:

„Jede Kultur, jede Ethnie sieht in einem Baum etwas Mythologisches, Totemistisches, das in jedem menschlichen Wesen unabhängig vom Alter Wurzeln schlägt. Zu versuchen, sie darzustellen und zu zeichnen, ist fast so, als würden wir die Lichter und Schatten nach außen tragen, die wir in unserem Inneren tragen.“ (Zitat)




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