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Das Erwachen

Praxis für Hypnose Hamburg

Dr. phil. Elmar Basse

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Das Erwachen

Der Problemzustand

Körperliches und psychisches Leiden kann sehr lange bestehen bleiben, oft mit wachsendem Leidensdruck, und in einen  Problemzustand führen (siehe dazu auch allgemein die energetische Hypnose). Bessert sich der Zustand nicht, wissen wir irgendwann nicht mehr weiter und sitzen dann wie in einer Box, d.h. in unseren festen Strukturen, aus denen wir kaum ausbrechen können. Wir ersehnen die Änderung, aber es bewegt sich nichts, die Symptome bleiben bestehen.


Vielleicht sagt uns unser Verstand, dass es Lösungen geben müsse, aber wir sehen sie nicht mehr, wenn der Kasten um uns herum immer enger und enger wird. Der Hinweis, den man lesen kann, dass es Selbstheilungskräfte gibt und im Inneren Lösungen liegen, Kompetenzen und Ressourcen, verfängt dann immer weniger.


Das ist in vielen Bereichen so, z.B. in der Partnerschaft. Zwei Menschen entfremden sich voneinander, reagieren zunehmend genervt, distanzieren sich vielleicht oder gehen auf den anderen los. Dass das eine Krise ist, nehmen sie von selber wahr, aber sie finden nicht heraus aus dem Zustand, der oftmals sehr leidvoll ist (was keineswegs bedeuten muss, dass sie sich beide trennen sollten, denn ein Problemzustand ist prinzipiell lösbar auf sehr verschiedene Arten und Weisen).


Ganz ähnlich ist es bei Eltern und Kindern, wenn es zu Belastungen kommt und man einander nicht mehr „erreicht“. Oder sei es im Beruf: Man rennt innerlich gegen Wände, reibt sich im Büroalltag auf, an den Kollegen oder den Chefs, sieht keine Chancen, sich zu entwickeln ...


Oder das Thema Eifersucht: Viele Menschen sagen ganz offen, dass sie absolut überzeugt sein würden, dass der Partner nicht fremdgehe. Aber sie stecken in der Eifersucht fest und können sich nicht aus ihr befreien.


Nicht unähnlich ist es z.B. bei Süchten (sei es Rauchen, Kiffen, Trinken ...) oder etwa auch bei Ängsten (beispielsweise bei der Flugangst oder der sozialen Angst ...).


Es sind Erfahrungen in der Box – in dem Kasten, in dem man steckt, in dem es einfach nicht weitergeht.



Doch es gibt auch ein Erwachen, das jeder aus seinem Leben kennt:


- „Hinterher ist man immer schlauer.“ In einer bestimmten Situation, z.B. beim Small Talk oder in einer Prüfung, ist man irgendwie blockiert. Aber ca. 20 Minuten danach fällt es einem plötzlich ein, was man hätte sagen können, es aber stattdessen eben nicht tat, weil man innerlich „auf dem Schlauch stand“.


Besonders bezogen auf Prüfungen ist es dabei meistens nicht so, dass einem im Nachhinein etwas Neues einfiele. Das Prüfungswissen war ja da, wenn man sich vorbereitet hatte. Es war nur gerade nicht abrufbar, weil man eine Blockade erlebte. Ist die Blockade aufgehoben, ca. 20 Minuten später, hat man auch sein Wissen wieder.


Etwas anders ist es dagegen, wenn man im Small Talk zu stocken beginnt und nicht flüssig mitreden kann. Ist die Situation schließlich vorüber und fällt einem dann später ein, was man hätte sagen können, so wird kein Wissen freigesetzt, sondern eine Kompetenz, eine Ressource, die des kreativen Denkens und Sprechens, die vorübergehend blockiert war.


Gemeinsam ist beidem die Blockade: Irgendein Inhalt fällt mir nicht ein oder eine Kompetenz ist blockiert, sei es im Reden oder im Handeln, weil irgendetwas in mir erstarrt.



- „Aha-Erlebnisse“: Plötzlich wird einem etwas klar. „Es fällt wie Schuppen von den Augen.“


Ein Zusammenhang wird erkennbar, die Situation erscheint in neuem Licht. Plötzlich erkennt ein Mensch etwas, das ihm vorher verborgen war, es ist eine plötzliche Einsicht. In deren neuem, erhellendem Licht sieht man einen Zusammenhang anders, der vorher als Problem auftauchte, das sich einfach nicht lösen ließ, oder als Sinnzusammenhang, der irgendwie „natürlich“ erschien, bis man plötzlich zur Einsicht gelangt, dass er ganz anders zu sehen ist.


Das wird meist als befreiend empfunden. Es öffnen sich neue Möglichkeiten des Denkens, Handelns, Erlebens und Fühlens. Wir können die Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft auf eine andere Weise betrachten, je nachdem auf welche Zeit sich das Aha-Erlebnis bezieht.



- „Entwicklung des Bewusstseins“ bei Gilligan/Dilts (im Folgenden GD)


Manchmal machen wir einen Entwicklungssprung. Wir brechen aus einem Kasten aus, in dem sich Denken, Fühlen und Handeln vielleicht schon seit Langem befunden haben. Es ist dann ein Moment des Erwachens. Wir sehen die Welt und auch uns selbst mit ganz neuen, wacheren Augen.


Manche Menschen berichten es so, dass sie ein einschneidendes Erlebnis hatten oder eine belastende Phase, z.B. eine schwere Erkrankung. Als sie davon genesen waren, begannen sie die Welt anders zu sehen, setzten neue Prioritäten. Es kann auch ein spirituelles Erlebnis sein, das einem die Erfahrung vermittelt, dass es „mehr“ gibt in der Welt und dass das von Bedeutung ist. Es kann auch eine inspirierende Begegnung mit einem anderen Menschen sein, vielleicht ein berufliches Erlebnis, vielleicht öffnet ein Coaching die Augen, vielleicht die Begegnung mit einer fremden Kultur.


Dabei bahnt sich der Weg aus der Box oftmals ganz unmerklich an. Vielleicht gibt es Anzeichen, einige bestimmte Symptome, manche Hinweise darauf, dass etwas irgendwie nicht mehr funktioniert, dass es Reibungsverluste gibt.


Man nimmt es irgendwie so wahr, kennt aber die Lösung nicht. Man spürt, es muss sich etwas ändern, doch das Wohin ist oft nicht so klar, ebensowenig wie das Wie.


Zudem hat der Status quo seine eigenen Beharrungskräfte. Es gibt eingelebte Routinen, Denk-, Fühl- und Verhaltensweisen, die durchaus ihren Sinn haben werden, die oftmals lange schon funktionierten. Sie zu ändern oder gar ganz aufzugeben fällt auch deshalb oft nicht leicht, weil man sich damit auf Neuland begibt und gar nicht sicher wissen kann, ob es dann wirklich besser wird.


Deshalb ist es oftmals so, dass es gehörig Zeit brauchen kann, bis das Neue wirklich durchbricht. Wie ein geistiges Samenkorn muss es sich durch das Erdreich kämpfen. Es kann auch mit Leiden verbunden sein, bis der Weg zum Neuen sich öffnet bzw. unvermeidlich wird und man den Sprung wirklich machen muss, wenn es sonst einfach nicht weitergeht. So ist es gar nicht selten so, dass dem schließlichen Neuanfang eine Krise vorhergehen wird.


GD:


„Wenn wir uns entwickeln, ist das so, als würden wir aus etwas, einem Kasten, herauswachsen, dem Kasten des Denkens (der Box). Und wenn man das macht, scheint die Welt ganz anders zu sein. Das ist wie ein Erwachen. Und es gibt ja auch Zeiten des Erwachens in eurem Leben.


Denkt einmal an Momente, wo ihr selbst erwacht seid. Gab es Zeiten in deinem Leben, wo sich dein eigenes Bewusstsein entwickelt hat? Und das könnten auch Zeiten sein aus deiner frühen Kindheit. … Denkt bitte für einen Moment über euer Leben, den Lebensweg nach, an verschiedene Situationen, wo ihr so ein Gefühl von Erwachen hattet. … Eine Zeit, als in deinem Bewusstsein etwas erwacht ist … das könnte sein durch irgendein negatives Erlebnis, eine Krankheit, einen Verlust, einen Todesfall, aber genauso durch sehr positive Umstände. Und vielleicht haben diese Momente euch zu der Person gemacht, die ihr heute seid … dass ihr nicht die Person wärt, die ihr heute seid, wenn ihr nicht diese Momente des Erwachens gehabt hättet.“


Der neue Zustand, das neue Bewusstsein geht dann über das alte hinaus, „beinhaltet es aber noch. Es ist ja nicht so, dass man bei der Entwicklung etwas verliert. Wenn man sich weiterentwickelt, verliert man ja auch nicht die Identität, wer man vorher war. Du bist immer noch der, an den du gewöhnt bist, aber auch jede Menge mehr.“



Nun zeichnet es den Problemzustand aus, den ich oben beschrieben habe, dass ein Mensch, der in ihm steckt, keinen Zugang zu Ressourcen hat. Es ist eine Übung im Seminar, an Erwachens-Momente zu denken. Doch dem aktuell leidenden Menschen wird sie kaum eine Hilfe sein, jedenfalls nicht in dieser Form.


Anders als Gilligan und Dilts arbeite ich daher in meiner Praxis mit Prozessen der Tiefenhypnose, um Menschen dazu zu verhelfen, sich aus ihrem Zustand zu befreien, innere Blockaden zu lösen, so aber, dass auf diesem Weg dann auch Zugang geschaffen wird zu den eigenen Ressourcen (siehe dazu auch meinen Text zur Auflösung des Problemzustands).



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